Gründung des Staates Israel

Gründung des Staates Israel

Grober Überblick – wird noch ausgearbeitet

Bürgerkrieg und Britischer Rückzug (November 1947 – Mai 1948)
Details zur Nakba
1948–1950: Unabhängigkeitskrieg und Staatsbildung
1950er Jahre: Konsolidierung und Suez-Krise
1960er Jahre: Aufbau und Sechstagekrieg
1970er Jahre: Yom-Kippur-Krieg und Friedensprozesse
1980er Jahre: Libanonkrieg und Intifada
1990er Jahre: Friedensbemühungen und Oslo-Abkommen

 

Gründung des Staates Israel (1948)

  1. Britisches Mandat und Teilungsplan:
    • Nach dem Ende des Osmanischen Reiches wurde Palästina unter britisches Mandat gestellt. Der wachsende Zionismus und die jüdische Einwanderung führten zu Spannungen zwischen jüdischen und arabischen Gemeinschaften.
    • 1947 verabschiedete die UN-Generalversammlung den Teilungsplan (Resolution 181), der Palästina in einen jüdischen und einen arabischen Staat aufteilen sollte. Der Plan wurde von den jüdischen Führern akzeptiert, aber von den arabischen Staaten und den Palästinensern abgelehnt.
  2. Bürgerkrieg (1947–1948):
    • Nach der Annahme des Teilungsplans brachen Kämpfe zwischen jüdischen und arabischen Gemeinschaften aus. Beide Seiten griffen strategische Punkte und Dörfer an, um die Kontrolle über das zukünftige Territorium zu sichern.

Verlauf des Krieges

Phase 1: Bürgerkrieg und Britischer Rückzug (November 1947 – Mai 1948)

  • Unruhen und Kämpfe: Nach der UN-Abstimmung begannen jüdische und arabische bewaffnete Gruppen, gegeneinander zu kämpfen. Die Haganah, die Irgun und die Lehi kämpften auf jüdischer Seite, während die Arabische Befreiungsarmee und lokale Milizen die arabische Seite vertraten.
  • Massaker und Vertreibungen: Es kam zu zahlreichen Massakern und Vertreibungen, darunter das Massaker von Deir Yassin und die Vertreibung von Palästinensern aus Städten wie Haifa und Jaffa. . Am 9. April 1948 überfielen zionistische Milizen das palästinensische Dorf Deir Yassin mit bis dahin beispielloser Brutalität

Phase 2: Krieg nach der Staatsgründung Israels (Mai 1948 – Juli 1949)

  1. Unabhängigkeitserklärung: Am 14. Mai 1948 proklamierte David Ben-Gurion die Gründung des Staates Israel. Am nächsten Tag griffen Ägypten, Jordanien, Syrien, Libanon und Irak Israel an.
  2. Erste Waffenstillstandsperiode (Juni – Juli 1948):
    • Die UN vermittelte einen Waffenstillstand, der es beiden Seiten ermöglichte, sich neu zu organisieren und aufzurüsten.
  3. Wiederaufnahme der Kämpfe:
    • Nach dem Ende des Waffenstillstands startete Israel mehrere Offensiven, um strategische Gebiete zu sichern. Zu den wichtigsten Schlachten gehörten:
      • Operation Danny: Eroberung von Lydda und Ramle.
      • Operation Dekel: Eroberung von Nazareth.
      • Operation Yoav: Eroberung des Negev.
      • Operation Hiram: Eroberung von Galiläa.
  4. Zweite Waffenstillstandsperiode:
    • Im Januar 1949 begannen erneute Verhandlungen unter UN-Vermittlung, die zu mehreren Waffenstillstandsabkommen führten.

Wichtige Schlachten

  1. Schlacht um Jerusalem:
    • Die Stadt war umkämpft, da sie sowohl religiös als auch strategisch wichtig war. Die Schlacht führte zur Teilung der Stadt in einen israelischen und einen jordanischen Sektor.
  2. Schlacht um Latrun:
    • Diese Serie von Gefechten um die Festung Latrun, die von den Jordaniern gehalten wurde, war entscheidend für die Kontrolle über die Straße nach Jerusalem.
  3. Operation Nachshon:
    • Dies war die erste große Militäroperation der Haganah, um die Belagerung Jerusalems zu durchbrechen und Versorgungskonvois in die Stadt zu bringen.

Folgen des Krieges

  1. Territoriale Veränderungen:
    • Israel sicherte sich mehr Land als ursprünglich im UN-Teilungsplan vorgesehen. Dazu gehörten Westjerusalem, der Negev und Teile von Galiläa.
    • Jordanien annektierte das Westjordanland, einschließlich Ostjerusalem.
    • Ägypten übernahm die Kontrolle über den Gazastreifen.
  2. Flüchtlinge:
    • Etwa 700.000 bis 750.000 Palästinenser flohen oder wurden aus ihren Heimatorten vertrieben und wurden zu Flüchtlingen in den umliegenden arabischen Ländern.
    • Eine kleinere Zahl von Juden aus arabischen Ländern floh oder wurde ebenfalls vertrieben.
  3. Waffenstillstandsabkommen:
    • Israel unterzeichnete separate Waffenstillstandsabkommen mit Ägypten, Jordanien, Syrien und dem Libanon. Diese Abkommen legten die Waffenstillstandslinien fest, die als „Grüne Linie“ bekannt wurden.
  4. Langfristige Auswirkungen:
    • Die Flüchtlingsfrage und die territorialen Konflikte blieben ungelöst und führten zu weiteren Kriegen und Spannungen in der Region.
    • Der Krieg legte den Grundstein für die dauerhafte Feindschaft und den fortwährenden Konflikt zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn.

Details zur Nakba

Hintergrund

  • Zeitspanne: Die Nakba begann offiziell mit der Ausrufung des Staates Israel am 14. Mai 1948 und umfasst die darauf folgenden militärischen Konflikte und Vertreibungen, insbesondere während des Arabisch-Israelischen Krieges von 1948.
  • Ursachen: Die Ursachen für die Nakba sind komplex und beinhalten eine Mischung aus politischem Zionismus, britischer Mandatspolitik, eskalierenden Konflikten zwischen jüdischen und arabischen Bevölkerungsgruppen sowie den Ergebnissen des UN-Teilungsplans von 1947, der Palästina in einen jüdischen und einen arabischen Staat aufteilen sollte.

Hauptereignisse

  1. UN-Teilungsplan (1947):
    • Am 29. November 1947 verabschiedete die UN-Generalversammlung den Teilungsplan, der Palästina in einen jüdischen und einen arabischen Staat aufteilen sollte. Die jüdische Führung akzeptierte den Plan, während die arabischen Staaten und die palästinensischen Araber ihn ablehnten.
  2. Bürgerkrieg und Vertreibungen (1947–1948):
    • Nach der Annahme des UN-Teilungsplans brachen Kämpfe zwischen jüdischen und arabischen Gemeinschaften aus. Milizen wie die Haganah (jüdisch) und die Arabische Befreiungsarmee waren in heftige Gefechte verwickelt.
    • Zahlreiche palästinensische Dörfer wurden während dieser Zeit angegriffen, und es kam zu Massakern, Zerstörungen und Vertreibungen.
  3. Gründung des Staates Israel und Arabisch-Israelischer Krieg (1948):
    • Am 14. Mai 1948 wurde der Staat Israel gegründet. Am folgenden Tag griffen arabische Staaten (Ägypten, Jordanien, Syrien, Libanon und Irak) Israel an, was zum ersten Arabisch-Israelischen Krieg führte.
    • Während des Krieges wurden viele palästinensische Dörfer zerstört, und die Bewohner wurden vertrieben oder flohen.
  4. Flüchtlinge und Vertreibungen:
    • Schätzungen zufolge wurden etwa 700.000 bis 750.000 Palästinenser aus ihren Häusern vertrieben oder flohen. Diese Menschen wurden zu Flüchtlingen in den benachbarten arabischen Ländern und in den verbleibenden palästinensischen Gebieten.
    • Zahlreiche palästinensische Dörfer wurden zerstört, und die Flüchtlinge wurden in provisorischen Lagern untergebracht, wo viele bis heute leben.

Folgen

  • Flüchtlingsstatus: Die palästinensischen Flüchtlinge erhielten einen besonderen Status durch die UNRWA (United Nations Relief and Works Agency for Palestine Refugees in the Near East), die ihnen humanitäre Hilfe und Unterstützung bietet.
  • Recht auf Rückkehr: Die Frage des Rückkehrrechts der palästinensischen Flüchtlinge bleibt ein zentrales und ungelöstes Thema im israelisch-palästinensischen Konflikt. Die Palästinenser fordern das Recht auf Rückkehr in ihre Heimatorte, während Israel dies ablehnt, da es die demografische und sicherheitspolitische Stabilität des Landes bedroht sieht.
  • Dauerhafter Konflikt: Die Nakba hat zu anhaltenden Spannungen und Feindseligkeiten zwischen Israelis und Palästinensern geführt und ist ein zentrales Element der palästinensischen nationalen Identität und Erinnerung.

Die Nakba stellt ein tiefgreifendes und traumatisches Ereignis in der Geschichte der Palästinenser dar, das bis heute politische, soziale und kulturelle Auswirkungen hat. Es symbolisiert die massenhafte Vertreibung und den Verlust der Heimat für Hunderttausende von Palästinensern und ist ein Schlüsselthema im fortwährenden israelisch-palästinensischen Konflikt.

 

1948–1950: Unabhängigkeitskrieg und Staatsbildung

  1. Erster Arabisch-Israelischer Krieg (1948–1949)
    • Verlauf: Angriff durch Ägypten, Jordanien, Syrien, Libanon und Irak unmittelbar nach der Unabhängigkeitserklärung.
    • Waffenstillstandsabkommen: Mit den arabischen Staaten wurde zwischen 1949 und 1950 eine Waffenstillstandslinie (Grüne Linie) festgelegt.
    • Gesellschaftliche Auswirkungen: Masseneinwanderung jüdischer Flüchtlinge aus Europa und den arabischen Ländern.
  2. Vermittlungsbemühungen der UNO
    • Vertreter: Folke Bernadotte (ermordet 1948), Ralph Bunche (führte zu Waffenstillstandsabkommen).
    • Rolle: Vermittlung zwischen den Konfliktparteien, Sicherstellung humanitärer Hilfe.

1950er Jahre: Konsolidierung und Suez-Krise

  1. Innenpolitische Entwicklungen
    • Einwanderung und Integration: Aufbau von Infrastruktur und Wirtschaft zur Integration zahlreicher Einwanderer.
    • Politische Landschaft: Dominanz der Mapai-Partei unter David Ben-Gurion.
  2. Suez-Krise (1956)
    • Ursachen: Verstaatlichung des Suezkanals durch Ägypten.
    • Verlauf: Israelische Invasion der Sinai-Halbinsel, gefolgt von britischer und französischer Intervention.
    • Ergebnisse: Rückzug israelischer Truppen nach internationalem Druck, insbesondere von den USA und der Sowjetunion.

1960er Jahre: Aufbau und Sechstagekrieg

  1. Wirtschaftlicher Aufschwung
    • Technologische Fortschritte: Entwicklung der Landwirtschaft und der Technologiebranche.
    • Soziale Spannungen: Integrationsprobleme zwischen den unterschiedlichen jüdischen Einwanderergruppen.
  2. Sechstagekrieg (1967)
    • Ursachen: Eskalierende Spannungen und Blockade des Golfs von Aqaba durch Ägypten.
    • Verlauf: Blitzkrieg gegen Ägypten, Jordanien und Syrien, Eroberung der Westbank, des Gazastreifens, der Golanhöhen und der Sinai-Halbinsel.
    • Folgen: Israelische Kontrolle über Ostjerusalem und andere besetzte Gebiete, was zu internationalen Kontroversen führte.

Israel und die Vereinigten Staaten sind seit Jahrzehnten Verbündete. Doch während des Sechstagekriegs 1967, einem Konflikt, in dem die USA Neutralität zugesichert hatten, führte Israel einen verheerenden Angriff auf ein amerikanisches Marineschiff in internationalen Gewässern durch. Vierunddreißig Menschen wurden getötet, 171 verletzt, und das Schiff erlitt schwere Schäden. Beide Länder bezeichneten den Angriff offiziell als Unfall, doch seither sind Fragen zu diesem Ereignis aufgekommen.

Al Jazeera: The Day Israel Attacked America – Al Jazeera investigates the shocking truth behind a deadly Israeli attack on a US naval vessel.
Daniele Ganser: Israel attacks USA, USS Liberty 1967


1970er Jahre: Yom-Kippur-Krieg und Friedensprozesse

  1. Yom-Kippur-Krieg (1973)
    • Ursachen: Überraschungsangriff von Ägypten und Syrien an Jom Kippur.
    • Verlauf: Anfangsverluste Israels, gefolgt von Gegenoffensive und Waffenstillstand.
    • Folgen: Verstärkung der Sicherheitsmaßnahmen und Veränderungen in der Militärstrategie.
  2. Friedensprozesse
    • Camp-David-Abkommen (1978): Friedensverhandlungen zwischen Ägypten und Israel unter Vermittlung von US-Präsident Jimmy Carter.
    • Israelisch-ägyptischer Friedensvertrag (1979): Rückgabe der Sinai-Halbinsel an Ägypten im Austausch für Anerkennung und Frieden.

1980er Jahre: Libanonkrieg und Intifada

  1. Libanonkrieg (1982)
    • Ursachen: Angriffe der PLO aus dem Libanon auf Nordisrael.
    • Verlauf: Israelische Invasion zur Bekämpfung der PLO und Einrichtung einer Sicherheitszone.
    • Folgen: Langwieriger Konflikt und Kritik an Israels Vorgehen, besonders nach dem Massaker in Sabra und Schatila.
  2. Erste Intifada (1987–1993)
    • Ursachen: Frustration der palästinensischen Bevölkerung über die Besatzung und fehlende politische Lösungen.
    • Verlauf: Volksaufstand mit Protesten, Steinewürfen und internationalen Medienaufmerksamkeit.
    • Folgen: Beginn des Friedensprozesses und Oslo-Verhandlungen.

1990er Jahre: Friedensbemühungen und Oslo-Abkommen

  1. Oslo-Abkommen (1993)
    • Teilnehmer: Israel und die PLO unter Vermittlung der USA.
    • Verlauf: Anerkennung gegenseitiger Rechte und Einrichtung der Palästinensischen Autonomiebehörde.
    • Ergebnisse: Übergangsregierung in Teilen der Westbank und des Gazastreifens.
  2. Zweiter Oslo-Vertrag (1995)
    • Verlauf: Weitergehende Vereinbarungen zur Machtteilung und Sicherheitskooperation.
    • Folgen: Fortsetzung der Friedensverhandlungen trotz anhaltender Spannungen und Gewalt.
  3. Attentat auf Yitzhak Rabin (1995)
    • Ereignis: Ermordung des israelischen Premierministers Yitzhak Rabin durch einen jüdischen Extremisten.
    • Auswirkungen: Schock in Israel und weltweit, aber auch ein Rückschlag für den Friedensprozess.

 


Amir schoss dreimal auf Premierminister Rabin, als dieser die Bühne verließ. Rabin erlag seinen Verletzungen kurz darauf im Krankenhaus.
Amir war gegen die Oslo-Abkommen und sah Premierminister Rabin als Verräter, der das Land Israel durch territoriale Zugeständnisse gefährde. Er glaubte, dass Rabin durch seine Politik die Sicherheit Israels gefährdete und legitimierte seine Tat durch religiöse Überzeugungen.

Haftbedingungen von Yigal Amir

  1. Gerichtsverhandlung:
    • Verurteilung: Amir wurde 1996 wegen Mordes an Premierminister Yitzhak Rabin zu lebenslanger Haft plus sechs Jahren verurteilt.
    • Aussagen: Er zeigte während des Prozesses keine Reue und behauptete, dass er im Namen Gottes gehandelt habe.
  2. Haftbedingungen:
    • Besuchsrecht: Seine Familie durfte ihn unter strengen Auflagen besuchen. Es wurde ihm auch erlaubt, zu heiraten und ein Kind zu zeugen. Seine Frau, Larisa Trimbobler, besuchte ihn regelmäßig.
    • Privilegien: Trotz der strengen Haftbedingungen wurden ihm gewisse Privilegien gewährt, wie der Zugang zu religiösen Texten und die Möglichkeit zu studieren.
    • Heirat und Kinderzeugung: Dass Amir heiraten und ein Kind zeugen durfte, wurde in Israel kontrovers diskutiert. Kritiker sahen darin eine unangemessene Nachsicht gegenüber einem verurteilten Mörder, während Befürworter argumentierten, dass diese Rechte grundlegende Menschenrechte darstellen, die auch Gefangenen nicht vorenthalten werden sollten.
    • Zugang zu religiösen Praktiken: Amir durfte seine Religion ausüben und religiöse Texte lesen, was als notwendig für seine psychische Gesundheit und seine Grundrechte angesehen wurde.

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