Strukturelle Ungleichbehandlung im ‚demokratischen Diskurs‘?
[Hintergrund, Funktion und Überwindung]
Am 6.10.24 hielt Jan Veil im Rahmen einer Online-Veranstaltung der Organisation ‚aufstehen-Basis Diez-Limburg‘ einen Vortrag zum Thema:
Kontaktschuld-Narrative | Strukturelle Ungleichbehandlung im ‚demokratischen Diskurs‘? | Hintergrund, Funktion und Überwindung auf Grundlage der folgenden Thesen.
THESEN
- Ein Demokrat kann nicht – schon gar nicht auf Ebene von Meinungsbildung und -austausch – für die Ungleichbehandlung von Menschen eintreten – weder in geschlechtsspezifischer, religiöser, ethnischer, sozialer noch in politischer Hinsicht.
- Wer, nach welchen Kriterien auch immer, politisch für die Ungleichbehandlung von Menschen eintritt, ist entweder objektiv kein Demokrat oder er vertritt – offen, verdeckt oder unbewusst – die Maxime: ‚Der Zweck heiligt die Mittel.‘ ⇒
Bedeutung: Die eingesetzten Mittel dürfen den ‚eigentlichen‘, also selbst in Anspruch genommenen Grundpositionen und/oder den ‚eigentlichen‘, also selbst proklamierten Zielen widersprechen. - Wer, nach welchen Kriterien auch immer, politisch für die Ungleichbehandlung von Menschen eintritt,
- baut entweder darauf, dass die gesellschaftliche Mehrheit diese Option teilt oder
- hat kein Vertrauen in das Ergebnis eines freien Meinungsbildungsprozesses der Menschen bei freiem Zugang zu allen diesbzgl. Quellen und
- lehnt daher i.d.R. das Konzept der direkten Demokratie ab.
- [‚Zwischenthese‘ | bezieht sich exemplarisch auf die Corona-Politik]
Der gegenseitige Umgang zwischen dem in die Massenmedien und die herrschende Politik weitgehend vertrauenden [A] und dem in diese weitgehend nicht mehr vertrauenden [B] Bevölkerungsteil ist nicht symmetrischer bzw. nicht einander entsprechender Natur, da- Abwertung, Denunzierung und Ausgrenzung der Abweichler von den offiziellen Narrativen
- systematisch von Seiten staatlicher Institutionen [die ferner exklusiv über die Instrumentarien der Verfolgung und Zensur verfügen], politischer Repräsentanten sowie der Qualitätsmedien ein- und weitergeführt und – darauf aufbauend –
- zunächst von großen Teilen von A übernommen wurden/werden, bevor Teile von B ihrerseits mit Abwertung und Abgrenzung reagierten,
- B sich i.d.R. umfassender, d.h. auch auf Grundlage sog. alternativer Medien informiert [hat], die ihrerseits abgewertet, denunziert, ausgegrenzt und zensiert wurden/werden,
- B nicht bereit war/ist, auf Basis zunehmend inkonsistenter Bedrohungsbehauptungen die eigenen Grundrechte zu einem Verhandlungsgegenstand [also letztlich zu einer Ware] machen zu lassen.
- Abwertung, Denunzierung und Ausgrenzung der Abweichler von den offiziellen Narrativen
- Die Überwindung der tiefen, multiplen gesellschaftlichen Spaltung ist konstruktiv und langfristig nur zu überwinden durch den sukzessiven Abbau von intra- und interpersonellen Kontaktschuldnarrativen. [notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung]
Jan Veil | 10.24
INHALTSÜBERSICHT ‚VORTRAG JAN VEIL: KONTAKTSCHULD-NARRATIVE‘
0:00 Begrüßung und Einführung
1:54 Vorbemerkungen zum Vortrag
3:48 These 1 [unabdingliche Grundeigenschaft einer demokratischen Gesinnung]
8:01 These 2 [Implikationen einer nicht-demokratischen Gesinnung 1: Bezugnahme auf Maxime: ‚Der Zweck heiligt die Mittel‘]
11:53 These 3 [Implikationen einer nicht-demokratischen Gesinnung 2: Misstrauen gegenüber der Bevölkerung / Ablehnung von Volksentscheiden]
19:38 These 4 [Zwischenthese (direkte Bezugnahme auf Kontaktschuld-Praktiken im Rahmen der Corona-Krise): extreme Asymmetrie der eingesetzten Mittel in der Auseinandersetzung um die Konstituierung des wissenschaftlichen Status Quo und (darauf fußender) gesundheits- resp. gesellschaftspolitischer Realität]
25:07 These 5 [Abbau von intra- und interpersonellen Kontaktschuldnarrativen als einzig möglicher friedvoller Weg aus den multiplen gesellschaftlichen Spaltungen]
30:36 Diskussion [Stichworte: Schwierigkeiten und Lösungsansätze hins. Schaffung ausgrenzungsfreier(er) Diskursräume | mögliche Problematik von Volksabstimmungen | Umgang mit abwehrenden Verhaltensweisen im öffentlichen und privaten Umfeld | Verhältnis zw. ‚alter‘ und ’neuer‘ Friedensbewegung | dezidierte inhaltliche Auseinandersetzung mit demokratischem Selbstverständnis der im BT vertretenen Parteien? | weitere Praktiken hins. Verhängung von Kontaktschuld [z.B. ‚Pandemie der Ungeimpften‘] | Inkonsequenz in der Haltung S. Wagenknechts | wichtige Positionierung U. Guérots zum Umgang mit der AfD | Umgang mit der Ambivalenz hins. zugleich gemeinsamer und unterschiedlicher Positionen | Tool ‚Sich selbst im [politisch] Andersdenkenden erkennen‘ | Konzept der ‚wehrhaften Demokratie‘ | These: Die Nazi-Diktatur entstand ‚aus dem Volk heraus‘: korrekt? | kollektive Angst-Potenziale als missbräuchliches ‚Triebmittel‘ gesellschaftlicher Spaltung]
1:35:48 kurze Einführung in die ’strukturierten Forderungen und Zielvorstellungen‚ des von J. Veil gegründeten Frankfurter AK ‚Zielvorstellungen‘
[bei Interesse: kurz begründete Anfrage an: zielvorstellungen@email.de ]
1:45:26 Schlussbemerkungen

